Vortrag: „Kritik der Bedürfnisse“


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EinVortrag mit Thomas Ebermann im Rahmen der Kritischen Ersti-Wochen 2023, organisiert von: Kleine Strolche – Linke Hochschulgruppe an der Uni Osnabrück.

Ob am Supermarktregal, bei Netflix oder im Bett: Warum wollen wir, was wir wollen? Sind unsere Bedürfnisse und Vorlieben biographischer Zufall? Als bewusste Entscheidung gar Ausdruck unserer sogenannten Individualität, die wir so gerne auf Instagram & Co inszenieren?

Oder werden unsere Bedürfnisse und Begehren vor allem durch die Verhältnisse produziert, in denen wir leben – dem Kapitalismus?

Die Frage, ob es richtige, falsche, wahre und unwahre Bedürfnisse gibt, beschäftigt linke Gesellschaftskritik schon lange. Mit Rückgriff auf allerlei Philosophie von Karl Marx über Theodor W. Adorno bis Herbert Marcuse und Ágnes Heller wird sich der Autor Thomas Ebermann auf unserer Veranstaltung der Sache annehmen.

Wir sind überzeugt: In einer Gesellschaft jenseits des Kapitalismus – ohne Konkurrenz, Klassen und Produktion, deren einziger Zweck ist, Profit zu erzielen – könnten die Menschen ganz andere Bedürfnisse entwickeln als im Hier und jetzt. Adorno schrieb einmal: „Wenn es einmal kein Monopol mehr gibt, wird sich rasch genug zeigen, dass die Massen den Schund, den die Kulturmonopole liefern, nicht brauchen.“

Doch wie soll diese andere Gesellschaft entstehen können, wenn der Kapitalismus es doch immer wieder schafft, den Menschen die Sehnsucht nach einer Alternative zum brutalen, traurigen, langweiligen kapitalistischen Alltag auszutreiben? Und sich die meisten eher ein Ende der Welt als ein Ende des Kapitalismus vorstellen können?

Thomas Ebermann lebt in Hamburg, ist Buchautor, Publizist und Dramaturg. Zuletzt erschien von ihm „Störung im Betriebsablauf: Systemirrelevante Betrachtungen zur Pandemie“.