Rechts wo die Mitte ist

Veröffentlicht am:

Rechts wo die Mitte ist

06.06.2025

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19:00 Uhr

Haus der Jugend

Kleiner Saal, Große Gildwart 6-9

Osnabrück

Die AfD und die Normalisierung des Rechtsextremismus. Buchvorstellung und Diskussion mit Thorsten Mense und Judith Goetz


Die „Alternative für Deutschland“ hat sich seit ihrer Gründung von einer kleinen rechtspopulistischen Anti-Euro-Partei zur größten rechtsextremen politischen Kraft in der Bundesrepublik seit Ende des Nationalsozialismus entwickelt. Mittlerweile vertritt sie ein offen rassistisches, nationalistisches und antifeministisches Programm, Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus sind ebenso fester Bestandteil ihrer Agenda. Je völkischer die AfD auftritt, umso mehr scheint ihr gesellschaftlicher Rückhalt zu wachsen. Zugleich findet eine fortschreitende Normalisierung der Partei und ihrer rechtsextremen Positionen in den Medien und der Politik statt.
In der Flüchtlingspolitik bestimmt die AfD auch ohne Regierungsbeteiligung längst den politischen Diskurs.

Der Erfolg der AfD muss im Kontext der schon seit einigen Jahren anhaltenden gesellschaftlichen Rechtsverschiebung gesehen werden, in deren Folge rechtsautoritäre Einstellungen bis weit in die sogennante bürgerliche Mitte Verbreitung finden. Zugleich ist die Partei Ausdruck einer Modernisierung des Rechtsextremismus, der sich den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen angepasst hat und für sehr unterschiedliche Milieus und Gruppen identitätsstiftend sein kann, die der traditionelle Rechtsextremismus nicht ansprechen konnte.

Das im August 2024 erschienene Buch „Rechts, wo die Mitte ist. Die AfD und die Modernisierung des Rechtsextremismus“ (Unrast Verlag) vereint verschiedene Analysen zur AfD und zeichnet ein Bild einer Partei, die für einen modernisierten Rechtsextremismus steht, der modern daherkommt, aber keineswegs weniger gefährlich ist als seine historischen Vorläufer.

Buchvorstellung und Diskussion mit den beiden Herausgeber*innen Judith Goetz und Thorsten Mense.

Judith Goetz ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin, Genderforscherin, Rechtsextremismus- Expertin, Lehrbeauftragte an unterschiedlichen österreichischen Universitäten und Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU).

Thorsten Mense ist promovierter Soziologe und freier Journalist. Seine Forschungsschwerpunkte sind Nationalismus, rechte Bewegungen und Autoritarismus. Er lebt und arbeitet in Leipzig und war lange Zeit Mitglied im Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (FKR).


Organisiert von Likos im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Know your ememy – den Rechtsruck verstehen, um ihn zu bekämpfen

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