Streik statt Ausgangssperre! Arbeit niederlegen – Nicht (nur) das Leben! Wir haben uns am 10.04.2021 mit einer Plakataktion am Aktionstag von ZeroCovid De/At/Ch beteiligt und folgenden Text unter die Leute gebracht:
Seit Beginn der Corona-Pandemie vor über einem Jahr wird hauptsächlich unsere Freizeit eingeschränkt. Arbeiten sollen wir aber weiter – trotz Virus-Mutanten, beinahe 80.000 Toten allein in Deutschland und einer dritten Welle. Als gäbe es das Virus in Fabriken, Büros, in Bus und Bahn nicht.
In Großraumbüros müssen über 100 Arbeiter*innen schutzlos nebeneinandersitzen, in der Pause draußen werden sie von der Polizei schikaniert. Die Polizei fährt in Dauerschleife durch die Stadt, kontrolliert Parks und Spielplätze und drangsaliert Jugendliche an der frischen Luft.
Unsere Arbeit war meistens auch schon vor der Pandemie anstrengend und unterbezahlt, nun haben wir überhaupt keinen Ausgleich mehr. Wir werden auf Lohnarbeit und Einkaufen reduziert. Die nächtliche Ausgangssperre trieb diese Politik auf die Spitze. Für Frauen ist sie besonders gefährlich. Mit der Pandemie ist die Gewalt gegen Frauen angestiegen, mit Ausgangssperren dürfen die Betroffenen nachts nicht mal mehr vor die Tür.
Um es ganz deutlich zu sagen: Es geht uns nicht darum, in der Freizeit keine Rücksicht zu nehmen. Das Corona-Virus ist sehr gefährlich. Es geht darum, dass Unternehmen in Werkhallen und Büros die größten Corona-Partys veranstalten. Unsere Gesundheit wird permanent gefährdet, damit weiterhin Profite eingefahren werden. Und wer jetzt noch denkt, Chefs und Regierende sitzen mit uns „in einem Boot“, sei an die leeren Versprechungen gegenüber Pflegekräften, Kassierer*innen und Paketbot*innen vor über einem Jahr erinnert.