Zum Verhältnis von Antisemitismus und Queerfeindlichkeit
26.05.2025
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19:00 Uhr
Buchhandlung zur Heide
Dielingerstraße 42B
Osnabrück
Vortrag von Veronika Kracher
Georg Soros macht unsere Kinder trans? Zum Verhältnis von Antisemitismus und LGBTQ-Feindlichkeit
„LGBTQ-Lobby“, „Groomer“, „Trans-Agenda“: Queere Menschen, vor allem trans Personen, sind momentan das Feindbild Nummer eins im rechten Kulturkampf. In den USA wurden dieses Jahr bereits über 500 LBTQ-feindliche Gesetzgebungen diskutiert. Die Narrative sind jedoch nicht neu: der Hass auf queere Menschen ist inhärenter Bestandteil patriarchaler und faschistischer Ideologie und dient, ähnlich wie Antifeminismus, regelmäßig als „Türöffner“ in die radikale und extreme Rechte.
Dies ist darin verwurzelt, dass Queerfeindlichkeit und Antisemitismus historisch eng miteinander verwoben sind. Sei es der „sexualisierte Antisemitismus“ im frühen 20. Jahrhundert, der den „verweichlichten Juden“ als Antipode zum faschistischen deutschen Mann etablierte, die „Lavender Scare“ in den USA der 1950er oder das Geraune vom „Kulturmarxismus“ als Ursache für den „Verfall“ des Westens – immer wieder sind es „die Juden“, die für queere Lebensidentitäten verantwortlich gemacht werden.
Dieser Vortrag wird anhand einer historischen Analyse, aktueller Beispiele und einer sozialpsychologischen Einordnung herausarbeiten, wieso dem so ist – und wieso der Kampf gerade gegen Transfeindlichkeit eines der wichtigsten feministischen Anliegen unserer Zeit sein sollte. CN für Antisemitismus, Queerfeindlichkeit und Rechtsextremismus.
Veronika Kracher ist Publizistin, Autorin und Journalistin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Antifeminismus, Rechtsradikalismus und Online-Radikalisierung. Im November 2020 erschien ihr Buch „Incels – Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults“ im Ventil-Verlag. Momentan arbeitet sie an ihrem zweiten Buch zu misogynen Online-Kampagnen.

Organisiert von Likos im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Know your ememy – den Rechtsruck verstehen, um ihn zu bekämpfen„