Die Corona-Pandemie geht mittlerweile in ihr drittes Jahr und zeigt immer weiter auf, dass Gesundheit eine Frage des Portemonnaies ist.
Je ärmer wir sind, desto öfter sind wir chronisch krank und desto schlechter ist unser Zugang zu guter Gesundheitsversorgung und -vorsorge. Während die einen im Home Office zuhause bleiben können, müssen gerade die Schlecht- und Unterbezahlten weiter schuften gehen, um den Menschen mit mehr Geld das Leben leichter zu machen. Im Feierabend geht es dann in die kleine Mietwohnung, in der Abstand halten von Anfang an eine schlechte Illusion war.
Während die Reichen immer reicher werden, werden Kinder aus armen Familien immer weiter abgehängt und vergessen. Statt einem menschenwürdigen Leben im Alter, zahlen wir fast die gesamte viel zu kleine Rente, um in Heimen verwahrt zu werden. Während die Pfleger*innen ihr Bestes geben, in einem menschenverachtenden System die Menschlichkeit zu behalten, werden weiter Kosten gedrückt und Profite erhöht.
Seit Jahrzehnten wird das Gesundheitssystem kaputtgespart und auf Profit statt auf Gesundheit für Alle ausgerichtet. Seit Beginn der Pandemie gibt es viel Applaus von Politiker*innen, aber verbessert hat sich nichts, es hat sich sogar verschlimmert. Die Löhne bleiben schlecht, die Arbeitsbedingungen noch schlechter und diesem Zustand entspricht auch der Personalmangel. Nun soll die Verantwortung der Regierung für den Schutz der Bevölkerung sogar vollends auf das Individuum abgewälzt werden. Maßnahmen zum Schutz aller – aber vor allem auch der Risikogruppen – vor Krankheit, und zum Schutz des Gesundheitspersonals vor Überlastung, werden im Namen der Arbeitsfähigkeit der Gesellschaft aufgegeben, während das Virus wie nie zuvor um sich greift.
Und während die Lufthansa bspw. 9 Milliarden Euro Staatsgelder bekam und alleine die Familien der Aldi-Brüder um 5 Milliarden Euro reicher wurden, gibt es noch immer keine kostenlosen FFP2-Masken, keine kostenlosen PCR-Tests und auch keine flächendeckenden Luftfilter in Schulen. Gleichzeitig mussten und müssen es vor allem Frauen in dieser Gesellschaft ausbaden, wenn Schulen und Kitas geschlossen werden, denn dadurch müssen sie sich oftmals wieder um die Kinder kümmern. Darauf verlassen sich Staat, Kapital und Patriarchat ganz einfach.
Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie tragen wir jetzt schon und sie werden auch zukünftig auf uns (Arbeiter*innen und Erwerbslose) abgewälzt werden. Dagegen hilft es nur, wenn wir uns zusammentun und organisieren. Systemrelevant heißt eben auch, dass wir Druck machen können.
Es geht um mehr als die verfehlte staatliche Corona-Politik. Nicht das Virus bringt das System ins Wanken, das müssen wir schon selber tun: kollektiv, solidarisch, kämpferisch!
Das Bündnis Gesundheit für Alle lädt am 20.4.2022 ab 17:00 Uhr zu einem Informations- und Kennenlernabend ein.
Wir möchten erzählen, warum es das Bündnis gibt und die Möglichkeit geben, sich kennenzulernen und zu vernetzen. Konkret möchten wir eine Veranstaltung oder Aktion für den Tag der Pflege am 12.5. planen, aber auch darüber hinaus ins Gespräch kommen und gemeinsam nach Wegen suchen, für Gesundheit für Alle im Großen und Kleinen zu kämpfen. Wir treffen uns im Substanz in der Frankenstraße 25a, Osnabrück. Wir starten mit einer Vorstellung um 17:30 Uhr.