Kurzaufruf zur Demonstration „Frauen auf die Barrikaden“ zum Frauenkampftag, 8. März 2018 17:00 Uhr Osnabrück Rathausplatz.
Wir gehen am 8. März für einen materialistischen oder eben kommunistischen Feminismus auf die Straße. Natürlich geht es uns dabei auch um die ganz konkrete sexistische Gewalt. Aber wir wollen die strukturelle Grundlage, das Patriarchat, mit einer feministischen Kritik und Praxis angreifen, die es als Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnis begreift, welches vom Kapitalismus nicht zu trennen ist.
Das Kapital bzw. der Standort brauchen eine Reproduktion der Arbeiter*innen oder anders ihrer Arbeitskraft, sowohl in der Form der Regeneration als auch in Form von Kindern. Passiert dies nicht, kann die Arbeitskraft nicht weiter verkauft werden und die Arbeiter*innen nicht weiter ausgebeutet. Das Patriarchat zwingt Frauen die unbezahlte Sorge-und Reproduktionsarbeit auf. Auf dem Rücken von Frauen wird das gesellschaftliche Verhältnis der Reproduktion ins vermeintlich private geschoben. Bei allen Forderungen und der Einbeziehung von staatlicher Seite geht es doch meist nur um die Nutzbarmachung sogenannter weiblicher Ressourcen für das Kapital oder generell um ihre Arbeitskraft. (Lohn)-Arbeit ist ohnehin keine Emanzipation, eine Gleichstellung findet aber faktisch auch nicht statt. Vielmehr müssen Frauen eine Doppelbelastung in Kauf nehmen, sowohl Reproduktionsarbeit als auch Lohnarbeit verrichten zu müssen. Eine kommunistische wie eine feministische Kritik der es ernst ist mit der Emanzipation muss beide Ausbeutungsverhältnisse als miteinander verflochten verstehen und angreifen.
Die Organisation der Reproduktionsarbeit ist eine Frage die sich Linke stellen müssen, klar ist: Eine andere Reproduktion, ohne Herrschaft und Ausbeutung und mit einem sinnvollem Einsatz von Technik auf dem Stand der Zeit ist möglich und nötig.
Eine solche Position sollte sowohl in die Demonstration hineingetragen werden wie auch aus der Demonstration kommen.
Kommt deshalb am 8.März gemeinsam mit in den autonomen Block!